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Behandlung des Sakralnervs

Die Stimulation von Nerven durch eine unter dem Begriff „sakrale Neurostimulation“ bekannte Therapiemethode kann zur Förderung der Darm- und Harnkontinenz beitragen.

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Eine Nervenstimulation hilft dabei, unangemessene, ungewollte oder sogar irrtümliche Mitteilungen, die über die Nervenbahnen gesendet werden, zu korrigieren

Was bedeutet „sakrale Neurostimulation“?

Unser Gehirn steuert die Muskeln und Bewegungen unseres Körpers unter anderem durch elektrische Impulse. Diese Impulse werden von den Nerven übertragen. Die Nerven bestehen aus Hauptnervenbahnen, von denen kleinere Äste abzweigen.

Eine dieser Hauptbahnen verläuft vom Gehirn, durch das Rückenmark und den unteren Rückenbereich, auch Sakrum oder Kreuzbein genannt. Hier teilen sich die Nervenbahnen auf und führen in verschiedene Richtungen, unter anderem zum Becken.

Die Muskeln in der Beckenregion, beispielsweise die Beckenboden, der Harnröhrenschließmuskel sowie der  Analsphinkter, werden vom Gehirn über die Nerven gesteuert, die vom Sakralbereich kommen.

Unsere Empfindungen, wie z. B. das Gefühl einer vollen Blase oder eines vollen Rektums werden ebenfalls über diese Nervenbahnen an das Gehirn übermittelt.

Die sakrale Neurostimulation hilft dabei, unpassende, ungewollte oder sogar irrtümliche Mitteilungen, die über diese Nervenbahnen gesendet wurden, zu korrigieren.

In welchen Fällen wird eine sakrale Neurostimulation durchgeführt?

Sie wird zur Behandlung von Harninkontinenz aufgrund einer überaktiven Blase eingesetzt. Diese Methode kann einerseits den unwillkürlichen Harnabgang und andererseits den plötzlichen oder häufigen Drang zur Toilette mindern. Oder auch beides.

Darüber hinaus kann eine derartige Behandlung auch diejenigen Symptome einer Harnretention lindern, die nicht durch eine Obstruktion verursacht wird. Und in manchen Fällen können die Symptome einer interstitiellen Zystitis eingedämmt werden.

Darüber hinaus kann sie auch zur Behandlung von Stuhlinkontinenz herangezogen werden.

Diese Behandlung wird genutzt, wenn konservative Optionen keine Wirkung zeigten oder die Lebensqualität beeinträchtigen. Ob die Therapie für Sie geeignet ist, entscheidet der Arzt.

Bei manchen Betroffenen können die Symptome durch diese Behandlung erheblich gelindert werden. Sie unterstützt beispielsweise die Muskeln beim Geschlossenhalten von Harnröhre (oder After) und vermindert auf diese Weise den unwillkürlichen Harnabgang.

Wie funktioniert die Behandlung?

Ein kleiner Schrittmacher wird chirurgisch in das Gesäß implantiert. Dieses Instrument stimuliert die jeweiligen Nerven durch leichte elektrische Impulse.

Dadurch kann die Koordination zwischen Gehirn, Beckenboden, Blase oder Darm sowie den Schließmuskeln (Sphinktern) verbessert bzw. wiederhergestellt werden.

Wie erkennen Sie, ob diese Therapie für Sie geeignet ist?

Die sakrale Neurostimulation wird in verschiedenen Stufen durchgeführt; erst nachdem die diagnostische testphase erfolgreich durchlaufen wurde, kann eine Implantation in Betarcht gezogen werden. Zur Testphase halten Sie Ihre Toilettengänge in einem Tagebuch fest, um eine Vergleichsbasis für die Zukunft zu haben.

Testphase

Der Arzt platziert die Elektrode im unteren Rückenbereich in der Nähe der Sakralregion. Diese Elektrode wird dann (außerhalb des Körpers) an einen externen Impulsgenerator angeschlossen, der anschließend eingeschaltet wird.

Nach einem kurzstationären Krankenhausaufenthalt werden Sie nach Hause entlassen und können Ihrem Alltag nachgehen, während ein tragbarer externer Stimulator (Impulsgeber) an die Elektrode angeschlossen ist. Während dieser Testphase notieren Sie weiterhin Ihre Toilettengänge, allerdings in einem neuen Tagebuch.

Die elektrischen Impulse dieses externen Stimulators sind identisch mit jenen, die später vom eigentlichen Schrittmacher erzeugt werden. Das externe Gerät wird am Gürtel getragen.

Wenn Sie zu irgendeiner Zeit den Einsatz des Schrittmachers beenden möchten, können Sie es einfach ausschalten

Nach ein paar Tagen dieses Tests zu Hause wird Ihr Arzt Ihnen die Ergebnisse erläutern. Diese basieren auf den Daten der Tagebücher, die Sie vor und während des Tests geführt haben.

Implantation des Gerätes

Ihr Arzt wird mit Ihnen die Alltagsaspekte der Verwendung dieses Schrittmachers sowie Risiken und Vorteile besprechen. Wenn sowohl Sie selbst als auch Ihr Arzt einverstanden sind, kann Ihnen der Schrittmacher implantiert werden.

Zusätzlich zur Elektrode wird Ihnen über dem Gesäß der implantierbare Neurostimulator (Schrittmacher) unter die Haut eingesetzt.

Falls Sie die Therapie beenden möchten, kann der Schrittmacher operativ wieder aus Ihrem Körper entfernt werden.

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Letzte Aktualisierung der Seite : 14 Juni 2007

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